Brandschutzverglasungen mit "Pyran" S von Schott Jenaer Glas im Mercedes-Benz Museum (07/11/2007 09:55:04 AM)

Stern Warte
Dieser einzigartige Museumsneubau verbindet eine Reihe radikaler räumlicher Grundsätze und schafft so eine völlig neue Typologie von Ausstellungsflächen: Alles scheint in Bewegung - rasant, überraschend, beeindruckend. Nach den Entwürfen des Amsterdamer Architekturbüros UN Studio van Berkel & Bos ist ein Gebäude entstanden, das planerisch wie baulich Grenzen überschreitet.
 

Mythos Mercedes - Inszenierung einer Marke
Ein Museum für Menschen schwebte den Niederländischen Architekten Ben van Berkel, Caroline Bos und Tobias Wallisser vor, als sie im Januar 2002 den Wettbewerb für das Mercedes-Benz Museum gewannen. Ein Museum für Menschen, die sich in ihm bewegen, träumen, lernen und sich von der Faszination, Licht und Raum leiten lassen. Doch dieser von Aluminium glänzende Monolith, der aussieht, als hätte er den Gürtel etwas zu eng schnallen müssen, ist mehr als »nur« eine Sammlung von Meilensteinen der Automobilgeschichte, die der Stuttgarter Automobilkonzern setzte. Und er ist auch mehr als ein neues Wahrzeichen für die Baden-Württembergische Landeshauptstadt. Spätestens seit der Eröffnung Ende Mai 2006 ist klar, dass sich Besucher auf lange Warteschlangen einrichten müssen. Dabei sind es nicht nur



Die 50 m lange "Pyran" Verglasung im Mercedes-Benz Museum wurde zusätzlich per Siebdruck veredelt.
Auto-Fans und Schulklassen, die sich geduldig den künstlich angelegten Hügel hinauf schieben. Es werden die Exkursionsteilnehmer der Architektenkammern und Studenten der Architektur- und Ingenieursfakultäten sein, die ihre Pilgerreise ins Untertürkheimer Gewerbegebiet antreten, um dieses kaum mehr zu begreifende Knäuel aus Gängen, Rampen und Lufträumen mit eigenen Augen zu sehen und zu verstehen hoffen.

Kleeblattschleife, Wankelmotor und Doppelhelix als Grundstruktur
Für das Automuseum haben sich die Architekten eine Figur des Unendlichen als gestalterischen Ausgangspunkt gesucht - die Kleeblattschleife. Der dabei entwickelte Grundriss ähnelt dem Querschnitt durch einen Wankelmotor: Um ein Zentrum, ein Dreieck mit konvexen Schenkeln, lagern drei sichelförmige Sektoren. Doch statt die so strukturierten Geschosse zu stapeln, lassen die Architekten sie sich derart in 48 Meter Höhe schrauben, dass immer zwei der Sektoren als Geschossböden genutzt werden, während der dritte als Luftraum über der jeweils darunter liegenden Windung liegt. Neun solcher Ebenen hat das Haus, auf welchen der Besucher auf zwei Pfaden, die beide von oben nach unten verlaufen, die Ausstellung erkunden kann: Während der "Rundgang der Sammlung" entlang der gleißend hellen Außenräume durch die Themenräume führt, wickelt sich im "Rundgang der Mythen" - das sind die zweigeschossigen Räume im dunkeln Bauch des Gebäudes - die Produktgeschichte von Mercedes-Benz ab.

Brandschutzverglasungen mit "Pyran" S
Für die Festverglasungen auf der obersten, repräsentativen Ebene E8, wo die beiden Rundgänge beginnen und die außerdem einen repräsentativen Eventbereich beherbergt, waren die Anforderungen an den Brandschutz besonders hoch - nicht nur in technischer, sondern vor allem auch in gestalterischer Hinsicht. Für die Verglasung zwischen dem Eventbereich mit vorgelagertem Foyer und dem »Rundgang der Mythen« einerseits sowie die das Foyer zum Atrium hin abschließende Festverglasung andrerseits war G30 gefordert; darüber hinaus sollte die Verglasung absturzsichernde Funktion übernehmen.

Die Brandschutzverglasung zum Atrium hin ist raumhoch ausgeführt, während sich die ca. 50 Meter lange Verglasung zwischen dem »Rundgang der Mythen« und Eventbereich bzw. dem dem Eventbereichs vorgelagerten Foyer von ihrer Höhe her polygonal der ansteigenden Betonbrüstung anpasst. Beide Brandschutzverglasungen wurden mit "Pyran" S von Schott Jenaer Glas hergestellt, einem monolithischen, thermisch vorgespannten Borosilicatglas nach DIN EN 13024. Systeme mit "Pyran" S verhindern im Einsatz im vorbeugenden baulichen Brandschutz wirkungsvoll den Durchtritt von Feuer und Rauch, bleiben selbst unter größten thermischen Belastungen durchsichtig und gewährleisten somit die gefahrlose Evakuierung von Personen aus brennenden Gebäuden. "Pyran" S als solches erfüllt die geforderte Brandschutzanforderung G30, um aber die zusätzliche Funktion als absturzsichernde Verglasung zu gewährleisten, wurde ein VSG aus je zwei Scheiben "Pyran" S aufgebaut. Die Architekten wünschten eine möglichst filigrane Konstruktion ohne störende Pfosten; dementsprechend wurden beide Festverglasungen mit vertikal stumpf gestoßenen Scheiben ausgeführt. So kommt insbesondere der Verlauf des vom UN Studio entworfenen, extravaganten Musters (welches im Siebdruckverfahren zweifarbig auf die Scheiben aufgebracht wurde) gut zur Geltung. Darüber hinaus wurden die Scheiben, der Höhenentwicklung der Betonbrüstung folgend, polygonal ausgeführt und angeordnet.

Der Originalität verpflichtet
Nicht nur die aufwändig gestalteten Brandschutzverglasungen mit dem im Siebdruckverfahren zweifarbig aufgebrachten Muster - am Mercedes-Benz Museum ist (nahezu) alles einzigartig. Damit ist das Gebäude dem Originalitätsgedanken der Marke Mercedes-Benz verpflichtet, Mobilität und Sicherheit auf einen Nenner zu bringen - von der Erfindung des Automobils bis hin zur Vision des unfallfreien Fahrens. Mit Sicherheit Unfälle zu verhindern, das ist auch die Aufgabe des vorbeugenden Brandschutzes, der u.a. mit "Pyran" S von Schott Jenaer GLAS in vorbildlicher Weise umgesetzt wurde.

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Quelle: Storymaker GmbH