Hinter Glas: Blickdichter Vorhang für Musikspielhaus (08/24/2005 09:02:54 AM)


StoVerotec Glas: Vorgehängte hinterlüftete Fassade mit verdeckter Konstruktion
Probenräume und Magazin, Schneiderei und Werkstatt - Opernhäuser sind hinter dem Vorhang ein komplexes Gebilde mit vielen Funktionen. Teilaufgaben erfolgen parallel und vernetzt. Die Architekten Kleffel - Könholdt - Papay - Warncke übersetzen diesen differenzierten und zugleich integrierenden Anspruch in ihre eigene Architektursprache: Für die Staatsoper Hamburg entwarfen sie eine blickdichte Glasfassade mit farblich variierenden Paneelen, gegliedert durch Fugenverläufe und Fensterbänder.
Der Entwurf geht auf das heterogene Stadtbild ein und stellt zugleich die Funktionen der Geschosse nach außen dar - eine unregelmäßige Ansicht mit vielen Versprüngen. Das Fassadensystem StoVerotec Glas fasst diesen stark gegliederten Baukörper wieder zusammen - mit opaken (undurchsichtigen), farbigen Glaspaneelen. Die rahmenlosen Elemente, nicht sichtbar befestigt, bringen Ruhe in die bewegte Fassade. Architekt Björn Papay ergänzt: "Mit der frei wählbaren Farbe der Gläser konnten wir variabel auf die Funktionsbereiche der Oper reagieren."
Sprech- und Gesangsübungen, hämmern und sägen: Im Betriebsgebäude geht es oft laut zu. Einen Großteil der 8.000 Quadratmeter Nutzfläche nehmen die Probebühnen und -säle sowie die Werkstätten für Kostüm und Requisite ein. Deshalb ist das Gebäude vom Nachbarbau schalltechnisch entkoppelt. Büros und Kantine fanden ebenfalls Platz im Neubau, hinter der Opernbühne entstand die Hinterbühne.
Mit einer widerstandsfähigen Edelstahlfassade präsentiert sich das Erdgeschoss bei Anlieferung und Entsorgung. Die großzügig verglaste Pfosten-Riegel-Konstruktion bestimmt dagegen die Haupteingänge. Die Glasfassade der unteren Obergeschosse erhielt den Farbton grün, Fensterbänder deuten die Nutzung als Werkstätten an.

Glasfassade über Kopf
StoVerotec Glas ist eine vorgehängte hinterlüftete Fassade mit Sandwichelementen. Trägerplatten aus Blähglasgranulat sind mit einer ESG-Scheibe verbunden und ermöglichen den breiten Gestaltungsspielraum: Alle ESG-Design-Möglichkeiten stehen zur Verfügung. Das System mit rückseitiger, nicht sichtbarer Befestigung ist allgemein bauaufsichtlich zugelassen. Es funktioniert nach dem bauphysikalisch bewährten Prinzip der Kaltfassade und verbindet Funktionalität mit Wirtschaftlichkeit beim Bau und im Betrieb.
Die Paneele werden im Werk in den projektbezogenen Maßen vorgefertigt. Sie kommen mit Agraffen auf die Baustelle und werden nur noch in die Profile der Unterkonstruktion eingehängt. Mit 30 kg/m² lassen sie sich leicht transportieren und einbauen. Das Glas ist absturzsicher, auch bei Bruch, und daher für die Überkopfmontage zugelassen - wie in Hamburg: Die grüne Fassade des Gebäudesockels "wächst" in die Decke über den Türen, auch hier nicht sichtbar befestigt.

Hanseatische Tradition
Die Hamburger Oper, 1678 gegründet, ist die älteste öffentliche Oper Deutschlands. Schon damals galt also: Wer zahlt, darf rein. Dieser Grundsatz - durchaus typisch hanseatisch - war damals eine kleine Revolution: Opernhäuser standen damals in der Regel nur dem Adel offen. 1926 entstand das Bühnenhaus Dammtorstraße. An der Rückseite lagen Magazin und Kostümwerkstätten. Diese wurden zu klein und 2001 stillgelegt. Hier steht jetzt das neue Betriebsgebäude.

Bautafel

Projekt:
Bauherr:

Projektsteuerung:
Planung:
Fassadensystem:
Fassadenmontage:


Betriebsgebäude der Hamburgischen Staatsoper
Hamburgische Staatsoper GmbH, vertreten durch SpriAG - Sprinkenhof
AG, Hamburg
SpriAG - Neubauabteilung, Hamburg
Kleffel - Köhnholdt - Papay - Warncke Architekten, Hamburg
StoVerotec Glas
Consens Bautechnik, Kiel









Die opake Glasfassade zieht sich aus der Vertikalen in die Überkopf-Verkleidung über den Türen. So integriert das System den differenzierten Baukörper.



Versprünge, Farben, Fugenverläufe, Fensterbänder – das Gesamtbild des Betriebsgebäudes der Hamburgischen Staatsoper bietet einen spannungsvollen Anblick.

Fotos: Dirk Robbers / StoVerotec GmbH





 

Quelle: PR NORD Corporate Communications